Was wirklich geschah

Schon ihre Entstehung brachte großes Unheil über ihre Familie. Gezeugt mit brutaler Gewalt von einem Thorwaller Sklavenhändler - ihr Bruder Nona, damals ein dreimonate alter Säugling, wird in dem Kampf so schwer verletzt, daß er ein verkrüppeltes Bein behält - der älteste, Tolo, noch ein Kind, tötet den Schänder. Eine Tat, die seine Seele verderbt und ihn kaum zwei Jahre später zu ehrlosen Piraten treibt.

Der Shamane ihres Stammes, Hnu'Jagat fordert H'zunu auf, seine Frau Namina zu verstoßen. Sie muß von einem bösen Geist besessen sein, um bei einer Vergewaltigung ein Kind zu empfangen.
Doch H'zunu weigert sich - steht er so sehr in ihrem Bann? Ist sie eine Draklosch - eine Zauberin im Dienst des Unaussprechlichen, der die Seelen der Moha frißt?  Die Krieger der Jakazis, aufgestachelt von ihrem Schamanen, wollen die gesammte Familie ergreifen. H'zunu stellt sich ihnen in den Weg und ermöglicht so ihre Flucht.

Wie durch ein Wunder schafft er es auch zu entkommen und schließt sich seiner Frau und den fünf Kindern an. In Tsanika finden sie Zuflucht. Ein elendes kleines Küstendorf nördlich von Al'Anfa. Es ist ein trostloser Ort, schmutzig, unbeseelt, besiedelt von Ausgestoßenen und abhängig von ehrlosen Bleichhäuten.

H'zunu, der stolze Krieger der Jakazis arbeitet als Tagelöhner bei den ansässigen Händlern, Namina findet Anstellung in einer Schänke. Um seinem Schmach zu entgehen verfällt er Spielteufel und Alkohol. Die Familie, einst das wichtigste in seinem Leben, verliert er aus den Augen.

Am 20. Rondra wird das unheilvolle Kind geboren. Ein Mädchen, mit grünen Augen. Just als die Heilerin die Nabelschnur durchtrennt, schlägt ein Blitz aus dem wolkenlosen Himmel in eine große Akazie vor der Hütte ein, spaltet sie entzwei.
H'zunu gibt dem Kind den Namen N'Joshona - ,die alles verändert". Damit hat er sie als seine Ziehtochter anerkannt; ob aus Liebe zu seiner Frau und dem Leben  das in ihr gewachsen ist oder aus Angst vor den Mächten, die an der Werdung des Kindes beteiligt waren, vermag niemand zu sagen.

Die Akazie wächst weiter, zwiegespalten. Namina ist zurückhaltend aber nicht grob zu ihrer zweiten Tochter. Wie auch die anderen der Familie hält sie Distanz. Alle außer Nona, dessen verletztes Bein nicht richtig gewachsen ist. Er, der doch am meisten verloren hat, kommt ihr ganz nah. Sobald sie groß genug ist, beschützt sie ihn gegen die rohen Dorfkinder, die ihn verspotten, holt leckere Früchte von den Bäumen, auf die er selbst nicht klettern kann und hilft ihm, wo immer sie kann. Er gibt ihr die Nähe und Geborgenheit, die sie von ihrer restlichen Familie, besonders der Mutter vermißt.

Das Leben in dem Dorf verläuft mehr oder weniger eintönig. Locon, vier Jahre älter als N'Joshona verläßt mit zehn Jahren in einem Riesenstreit die Familie, um sich seinem ältesten Bruder, dem Piraten anzuschließen. Die Dorfkinder verspotten Nona und N'Joshona, N'Joshona verprügelt die Dorfkinder. Eine Hesindegeweihte, Taska eröffnet eine Schule. Das Lernen ist erst spannend, dann aber eher anstrengend.

So vergehen die Jahre. Der jüngste Sproß der Familie, Salo, ist gerade fünf geworden, Namina steht kurz vor der Niederkunft, diesmal sollen es Zwillinge werden. Da überfällt ein  Al'Anfanischen Schiff das Dorf. Sie suchen entflohene Aufständische. Rücksichtslos durchsuchen sie die Hütten. Nona hinkt nicht schnell genug aus dem Weg und wird von einem der Dukatengardisten erschlagen.

Die Hesindegeweihte Taska, hält N'Joshona davon ab mit einem Küchenmesser auf den brutalen Soldaten loszugehen und verhindert so, daß schlimmeres passiert. Die Al'Anfaner ziehen ab, hinterlassen eine mittelschwere Verwüstung und eine Leiche.
Bei Namina stellen sich die Wehen ein, ausgelöst durch die Aufregung. Taska kümmert sich um N'Joshona, nimmt sie in ihr Haus auf. H'zunu betrinkt sich. Die Geburt wird schwierig, die Zwillinge Rica und Rocco sind sehr schwach, aber überleben. Die Mutter jedoch erholt sich nie mehr von diesen Strapazen und stirbt drei Jahre später nach langer qualvoller Krankheit.

N'Joshona ist elf. Sie sucht Taskas Nähe, klammert sich an die Hoffnung, durch Wissen und Disziplin aus ihrem jämmerlichen Dasein entfliehen zu können. Und glaubt fest, daß Hesinde ihr dabei helfen wird.

Als sie zwölf Jahr alt ist, verliert ihr Vater beim Würfeln.Der Einsatz ist die Hand seiner Ziehtochter. N'Joshona ist entsetzt. Sie soll die vierte Frau eines wilden Mohakriegers werden, in einem Kral, in dem schon ihre große Schwester Lima wohnt. Lima, sieben Jahre älter ist voller Haß auf N'Joshona, die sie für den Abstieg der Familie verantwortlich macht.

N'Joshona flieht. Versteckt sich auf einem Handelsschiff, wird entdeckt und als billige Arbeitskraft eingesetzt. Man verkauft sie im Zielhafen an ein Bordell. Dort arbeitet sie zunächst im Haushalt, aber später auch im Geschäft.

Mit sechzehn gelingt ihr die Flucht.
 
 



 
 
  


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